Bild: Ferdinand Porsche FernFH

Philipp Neurohr

Ing. Philipp Neurohr, BSc MSc

 

Philipp Neurohr im Gespräch

 

  • Als Lehrende_r motiviert und bereichert mich…
    ... Wenn man möchte, dass möglichst viele Leute etwas Bestimmtes verstehen, sollte man bereit sein es zu unterrichten.
     
  • Meine Studierenden erwartet in meinen Lehrveranstaltungen folgendes:
    ... Ich bin mir bewusst, dass in einem Gesundheitsstudium IT-Systeme, Datenschutz und Datensicherheit das Orchideenfach sind. Was ich versuche, ist jedem den kleinen Cyberengel auf die Schulter zu setzen, welche ständig fragt: „Müssen wir die Daten überhaupt sammeln?“ „Wenn ja, wie müssen wir sie abspeichern, dass sie über viele Jahre nützlich sind?“ „Welches Risiko schaffen wir für die Patient:innen, wenn wir diese Daten verarbeiten?“ und natürlich zumindest die richtigen Vokabeln um Lösungen als künftige Verantwortungspersonen zu beauftragen.
     
  • Meine Arbeitsschwerpunkte in meiner aktuellen Tätigkeit:
    ... Mein Team und ich entwickeln „Keep“, einem ERP-System für Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen. Wir träumen davon, dass unser Produkt so gut wird, dass Neugründer_innen mit Keep alle Aufgaben der ersten Jahre bewältigen können und dann mit uns gemeinsam an einer individualisierten Portallösung arbeiten.
     
  • Meine Forschungsschwerpunkte:
    ... Dezentralisierung der sicheren Datenübertragung zwischen Patient_innen und Gesundheitsdienstanbietern.
     
  • Derzeit arbeite ich an folgenden Projekten:
    Aufgrund des Aktenschranks voll an NDAs schreibe ich ungern über aktuelle Projekte. Wir entwickeln aber gerade an Lösungen, Terminorganisation im niedergelassenen Bereich für Patient_innen zu verbessern und an Systemen die das Reporting per Videodokumentation ermöglichen.
     
  • Trends und Entwicklungen, die mich derzeit beschäftigen:
    ... Beide Krisen (COVID19 und Ukraine) haben viele unserer internationalen Partnerunternehmen die Basis für eine weitere Zusammenarbeit gekostet. Mit großer Sorge beobachte ich auch die Verabschiedung von überwachungsstaatlichen EU-Verordnungen. Aber das Positive ist, dass wir zumindest im Kleinen erfolgreich an Lösungen arbeiten.
     
  • Diese Kompetenzen bzw. Fähigkeiten gewinnen in meiner Branche immer mehr an Bedeutung…
    ... Folgenabschätzungen. Jede kleine Entscheidung beeinflusst in einem IT-System Möglichkeiten und Risiken, die erst Monate später manifest werden.
     
  • An der FernFH schätze ich besonders…
    ... Der offene Umgang im Team, Studierende mit viel Humor und großes Interesse an meinem Orchideenfach.
     
  • 3 Tipps, die ich meinen Studierenden ans Herz legen möchte:
    Alle drei Tipps sind Schwächen, die ich immer und immer wieder bei mir selber erlebe und bei denen ich mich an der Nase nehmen muss:
    • Fail faster. Eigentlich ein Mantra aus der Spieleentwicklung. Wir sind so verbissen eine perfekte Lösung abzugeben, dass wir nie eine befriedigende Lösung abgeben. Viel besser funktioniert: Rasch etwas Sinnvolles ausprobieren, evaluieren und erneut ein bisschen besser versuchen. Siehe auch: https://youtu.be/rDjrOaoHz9s
    • Lösungen zu Problemen finden, statt Wissen zum Thema anhäufen. Insbesondere, wenn man als gute_r Student_in sehr leicht Wissen recherchiert, neigt man dazu auf eine Aufgabenstellung alle nötigen Informationen für eine Entscheidung zu präsentieren, aber keine Entscheidung zu treffen. Eine näherungsweise richtige Entscheidung ist viel besser als gar keine, selbst wenn ich im Feedback dann eine Handvoll Verbesserungsvorschläge habe.
    • Kränkungen sofort klären. Fast jedes Problem in den Evaluierungen war mir nicht bewusst, und es tut mir zwar unendlich leid, wenn ich jemanden vor den Kopf stoße (statt sanft in die richtige Richtung zu schupfen), aber ich kann es nach dem Semester nicht mehr gutmachen. In meinen Projekten geht’s oft hitzig zu und wenn ich mich gekränkt fühle, spreche ich das auch bei Partner_innen an. Mein heruntergeschlucktes Bauchweh hilft niemanden. Bis jetzt hat es in knapp 50 Projekten nur zu einer besseren professionellen Beziehung geführt: Traut’s euch!
       
  • Das möchte ich noch sagen…
    ... Sich mit erfolgreichen Leuten zu vergleichen führt nur zu Kummer und übersieht die Jahre, in welchen sie nicht erfolgreich waren. Der einzige gerechte Vergleich ist mit der Person, die man gestern gewesen ist und ich hoffe, dass ich viel besser, gelehrter und weiser als der faule Tor bin.