Bild: Tag der sozialen Gerechtigkeit (c) pixelfit

Soziale Gerechtigkeit & Bildung: Beeinflusst eines das andere?

Sag mir, ob deine Eltern studieren und ich sag dir, ob du studierst? Soziale Ungleichheit hat viele Facetten – so auch in der Bildung. Wie Gleichheit geschaffen und Barrieren im Bildungswesen abgebaut werden können, veranschaulicht die Ferdinand Porsche FernFH mit ihrem Studienkonzept bereits seit 15 Jahren.

Jede und jeder von uns hat wohl von Kindheit an eine Vorstellung von Gerechtigkeit. Diese resultiert einerseits aus Regeln, mit denen wir aufwachsen, aber auch aus ganz individuellen Erfahrungen und Situationen, die wir als gerecht empfinden, oder eben auch nicht. Gerechtigkeit würde wohl ein Großteil von uns damit erklären, dass jede und jeder die gleichen Chancen und Güter zur Verfügung haben sollte und Ressourcen gleichmäßig verteilt sein sollten. Dass dem leider in der Realität nicht so ist, ist aber auch unbestritten.

Aufgrund einer Erklärung der Vereinten Nationen ist der 20. Februar 2022 zum 13.Mal dem Thema „Soziale Gerechtigkeit“ gewidmet. Seit 2009 sollen uns somit am 20.02. nach wie vor bestehende soziale Ungleichheiten in Erinnerung gerufen werden. Vor allem in Bezug auf Religion, Geschlecht, Behinderung oder ethnischer Zugehörigkeit oder Herkunft herrscht weltweit eine große Ungleichheit. Dieser Umstand ist vor allem unter dem Aspekt bedeutsam, dass Soziale Gerechtigkeit ein Grundpfeiler für ein friedliches Zusammenleben der Nationen ist.

Soziale Gerechtigkeit bedeutet auch, dass jeder Mensch die gleichen Chancen auf Bildung, auf einen Arbeitsplatz, auf Gesundheit und ein erfülltes Leben hat. Geht man davon aus, dass Bildung eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, um Menschen Chancen für einen sozialen Aufstieg zu ermöglichen wird schnell klar, wie wichtig ein fairer und niederschwelliger Zugang zu Bildung für alle Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Religion, ihres Geschlechts und auch einer möglichen Behinderung oder Krankheit ist.

Der Einfluss der sozialen Herkunft

Doch was passiert, wenn der Zugang zu Bildung grundsätzlich gegeben ist? Kann man in diesem Fall von einer Chancengleichheit sprechen oder kommen neue Faktoren ins Spiel? Nach wie vor ist es auch in reichen Ländern, in denen man davon ausgehen könnte, dass jede und jeder Zugang zu Bildung hat, so, dass unter anderem die soziale Herkunft eine große Rolle bei der eigenen Bildungsbiografie spielt. Kinder, deren Eltern keinen oder nur geringe Bildungsabschlüsse haben, werden als junge Erwachsene seltener einen akademischen Weg einschlagen als Kinder von Familien, in denen auch die Eltern einen akademischen Abschluss haben. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat die Soziale Dimension zu einem seiner Leitthemen erklärt und führt dazu aus, dass auch in einem reichen Land wie Österreich nicht alle Menschen die gleiche Chance haben, ein Hochschulstudium zu absolvieren und es daher wichtig ist, dass Hochschulen versuchen, einen besseren Zugang und eine breitere Teilhabe an der Hochschulbildung zu fördern.

Die „Nationale Strategie zur Sozialen Dimension in der Hochschulbildung" führt weiter aus, dass die Studierwahrscheinlichkeit von Studierenden aus „bildungsnahen“ Elternhäusern rund 2,38 Mal höher ist, als jene aus „bildungsfernen“. Aber auch beispielsweise (junge) Erwachsene aus ländlichen Gegenden ohne gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sind unter den Studierenden an österreichischen Hochschulen unterrepräsentiert.

An der Ferdinand Porsche FernFH haben wir in unseren Werten definiert, dass wir akademische Bildung als einen wichtigen persönlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wert sehen und überzeugt sind, dass mit entsprechenden didaktisch, methodisch und organisatorisch gestalteten Studienbedingungen, Lern- und Lehrformen individuelle und strukturelle Bildungsbarrieren abgebaut und im tertiären Bereich Chancengleichheit für alle Bildungswilligen hergestellt werden kann. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bestehende Barrieren im Zugang zu akademischer Bildung abzubauen und verfolgen diesen Weg mit einer ständigen Weiterentwicklung unseres örtlich und zeitlich sehr flexiblen Studienangebots auf Basis der Blended Learning Methode. Auch arbeiten wir stetig daran, Barrieren hinsichtlich der Hochschulreife abzubauen, so finden auch Studierwillige ohne Matura an der FernFH die Möglichkeit, nach positiv absolviertem Aufnahmeverfahren bis zum Studienstart im Herbst über den Sommer die Qualifikationen zu erlangen, um ein Hochschulstudium starten zu können. Ohne zusätzliche Kosten, unabhängig von Ort und Zeit über unseren Online Campus, auf den alle Studierenden 24/7 zugreifen können.

Wir sind der Überzeugung, damit einen großen Schritt in Richtung sozialer Gerechtigkeit im Bildungswesen zu gehen und werden nicht müde, diesen Weg motiviert weiterzugehen.

 

Autor_innen: Julia Tesar, BA MA, Beauftragte für Gleichstellung, Gender und Diversität sowie Abteilungsleiterin Personalmanagement & -entwicklung, in Zusammenarbeit mit der Unternehmenskommunikation der Ferdinand Porsche FernFH