Eingeladen von den Gender & Diversity Beauftragten der FernFH, Ingrid Wahl und Julia Nowotny, zeigt Martin Gössl in seinem Vortrag auf, dass die Themen Sexualität und Geschlecht am Arbeitsplatz sowie im Hochschulbereich nach wie vor mit einem Tabu behaftet sind. Menschen, die nicht der heteronormativen Gesellschaft angehören, leiden dadurch oft unter dem sogenannten „minority stress“. Dies bezeichnet den innerlichen Druck, weil man aus dem konventionellen Rahmen fällt und die gleichzeitige Angst, auf Ablehnung in der Gesellschaft zu stoßen. Deshalb ist es für LGBTIQ*-Personen oft schwer ihre eigene geschlechtliche Identität anzuerkennen und diese sichtbar zu machen.
In seinem Vortrag schreibt Gössl Universitäten und FHs eine wesentliche Rolle auch in der geschlechtlichen Identitätsentwicklung von Studierenden zu und betont, dass diese durch Bewusstseinsbildung positiv unterstützt werden kann. Angebote und Hilfestellungen, wie extracurriculare Aktivitäten und Communities und ein offener Umgang wirken hier unterstützend. Er empfiehlt Lehrenden in ihren Lehrveranstaltungen achtsam zu sein und in Beispielen und Aufgabenstellungen klassische heteronormative Bilder aufzubrechen.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde wurde auch explizit auf die Unterstützungsmöglichkeiten einer LGBTIQ*-Studierendengruppe im Fernstudium eingegangen. Insgesamt zeigte sich die Wichtigkeit des Diskurses rund um LGBTIQ*-Themen. Beim anschließenden Get-together führten die Teilnehmer_innen die Diskussion fort und ließen den Abend in angenehmer Atmosphäre ausklingen.