Bild: Ferdinand Porsche FernFH

Einblicke in die Studienzeit | Alexandra Schermann

Ing.in Alexandra Schermann, BA

Alexandra Schermann teilt im Rahmen der Interviewreihe "Studierende am Wort" ihre Erfahrungen und Tipps rund um das Fernstudium an der FERNFH und gibt Einblicke in ihre persönliche Studienzeit.

Dein Fernstudium

Zu Beginn möchten wir die Möglichkeit geben, dass du uns ganz nach Belieben erzählst, was du auch einer*m Freund*in über die FERNFH und dein Studium bei uns erzählen würdest.
Die FERNFH bietet für mich die besten Voraussetzungen berufsbegleitend zu studieren. Es ist diese Kombination von flexiblem eigenverantwortlichen Lernen und dem Arbeiten an praxisorientierten Aufgaben, die sowohl alleine als auch gemeinsam in der Gruppe gelöst werden müssen, der ausgewogene Mix zwischen virtuellem Lernraum und Präsenzphasen in Wiener Neustadt, der mich besonders anspricht. Neben den spannenden und modularen Inhalten ist die Einbeziehung der Praxis für mich ein besonders wichtiger Aspekt und reicht von der Arbeit an praktischen Fällen bis zum direkten Kontakt mit Organisationen. Alles in allem – ein flexibles, interessantes und vor allem auch leistbares Studium!

Wie bist du denn auf die Ferdinand Porsche FERNFH gekommen und welchen Job bzw. welcher Tätigkeit bist du zu dem Zeitpunkt nachgegangen?
Erfahren habe ich von der FERNFH zum ersten Mal von einer Mitarbeiterin eines Kunden, für den ich tätig war. Ich war zu dem Zeitpunkt als Projektmanagerin auf Zeit tätig. Da hatte ich aber gerade eine andere Ausbildung begonnen und dachte nicht weiter darüber nach. Als ich dann 2019 im ersten Lockdown zu Hause saß, reifte der Gedanke, nun doch ein Studium zu beginnen. Da ich die Erzählungen der Kollegin in guter Erinnerung hatte und die Informationen auf der Webseite mein Bild über die FH bestätigten, entschied ich mich bei der FERNFH anzumelden.

Was war ausschlaggebend, dass du dich für deinen Studiengang entschieden hast?
Mein Grundberuf ist Informatikerin und ich habe deshalb diesen Beruf gewählt, weil ich schon immer wissen wollte, wie Dinge funktionieren. Durch das Projektmanagement hat sich dieses Interesse mehr auf Prozesse und Dynamiken in Gruppen verlagert. Daher war die Ausbildung zur Gruppendynamikerin der nächste Schritt, der es mir ermöglichte, meine Tätigkeiten zu erweitern und Teams in ihrer Entwicklung zu begleiten. Die Kombination von Betriebswirtschaft und Wirtschaftspsychologie war für mich deshalb so interessant, weil ich in Organisationen oft an der Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaft und Prozessdynamik arbeite und mir durch das Studium eine fundierte wissenschaftliche Basis für meine praktische Arbeit schaffen wollte.
 

Welche Lehrveranstaltung hat bei dir einen besonderen Eindruck in deinem bisherigen Studium hinterlassen bzw. ist deine Lieblings-Lehrveranstaltung? Und wieso?
Puh – das ist eine schwierige Frage, denn es waren bisher tatsächlich viele interessante und unterschiedliche Inhalte. Einen sehr nachhaltigen Eindruck haben die quantitativen und qualitativen Forschungsmethoden in Kombination mit dem Bachelorbegleitseminar bei mir hinterlassen. Diese drei Lehrveranstaltungen haben für mich das Feld der eigenen Forschung geöffnet. Beobachteten Phänomenen auf den Grund zu gehen und mithilfe von wissenschaftlichen Theorien Zusammenhänge zu erforschen hat einen großen Reiz für mich. Die Lehrveranstaltungen haben mich dazu ermutigt, selbst zu publizieren. Meine erste Veröffentlichung wird in der letzten Ausgabe der Zeitschrift „Gruppe.Interaktion.Organisation“ dieses Jahr erscheinen. Ich bin sicher, dass ich mich an dieses Projekt ohne diese Lehrveranstaltungen nicht herangewagt hätte.

Wie würdest du einer*m Freund*in den "Studienalltag" an der FERNFH erklären - vor allem in Bezug auf unseren Online Campus?
Der Online Campus ist eine gut strukturierte Home-Base, der einem dabei hilft nicht den Überblick zu verlieren und sowohl mit Studienkolleg*innen als auch den Lehrenden und dem Organisationsteam in Kontakt zu bleiben. Lehrveranstaltungen sind als Kurs in dem Online Campus abgebildet und im Großen und Ganzen ähnlich aufgebaut. Wichtig ist das LV-Konzept. Da stehen alle wichtigen Abgabetermine und welche Aufgabe zu wie viel % zur Gesamtnote beiträgt. Die Lehrinhalte und Aufgaben sind meistens in wöchentliche Lerneinheiten gegliedert, was die Abarbeitung erleichtert. Die Aufgaben werden im Online Campus hochgeladen – auch die Bewertung der Lehrenden ist dort ersichtlich. Darüber hinaus gibt es ein Forum für den Studiengang und ein eigenes Forum für den eigenen Jahrgang. Dort finden sich alle organisatorisch, administrativen Infos, aber auch die Zugänge zur e-Bibliothek. Der Online-Campus ist eine wichtige Kommunikations- und Informationsdrehscheibe.
 

Was brauchst du für deine ideale Lernumgebung?
Ich brauche Orientierung, was zu tun bzw. zu lernen ist, eine möglichst freie Zeiteinteilung, Zugang zu Informationen, Feedback zu meinem Lernfortschritt und die Möglichkeit, mit anderen über Themen zu diskutieren.

 

Die Arbeitswelt von morgen wird immer anspruchsvoller. Wie bereiten dich deiner Meinung nach deine Lehrenden auf die Arbeitswelt der Zukunft vor?
Für den Praxistransfer ist der Austausch in den Diskussionsforen für mich besonders wertvoll. Theoretischer Inhalt wird anhand von praktischen und meist sehr aktuellen Thematiken analysiert und diskutiert. Da profitiere ich sowohl von dem Austausch mit meinen Studienkolleg*innen als auch vom Austausch und dem Feedback der Lehrenden.
 

Was sind deine Ziele nach deinem Studium bzw. hast du vielleicht das eine oder andere Ziel schon während dem Studium erreicht?
Ich bin als selbständige Beraterin tätig und möchte meine praktische Berufserfahrung mit einer fundierte Ausbildung untermauern, mit dem Ziel meine Marktposition zu festigen und auszubauen. Das ist mir im Bachelor-Studium schon ein Stück gelungen und diesen Weg möchte ich mit dem Masterstudium konsequent weitergehen.
 

Wie erlebst du die persönliche Betreuung an der FERNFH, seitens Studiengänge und Mitarbeiter*innen?
Ich studiere seit 2020 an der FERNFH und habe noch keine Situation erlebt, in der meine Anliegen nicht beantwortet wurden. Die Lehrenden haben ein offenes Ohr für Anliegen und inhaltliche Fragestellungen – mann muss nur aktiv auf sie zugehen. Auch das Organisationsteam zeichnet sich durch Kompetenz, Schnelligkeit und Freundlichkeit aus und hält auch dann den Rahmen, wenn es Schwierigkeiten gibt.

Ein häufig genanntes Vorurteil gegenüber Fernstudien lautet: "Da sitzt man dann eh nur alleine vor dem Laptop und bekommt nichts von seinen Studienkolleg*innen mit." Wie erlebst du das Gruppengefühl und den Zusammenhalt während deines Studiums?
Also dieses Vorurteil kann ich mit gutem Gewissen zerstreuen. Es gibt bei den Präsenztagen genügend Gelegenheiten seine Kolleg*innen „in Echt“ zu sehen, was die Zusammenarbeit im virtuellen Raum dann sehr erleichtert. Wir tauschen uns in den unterschiedlichen Gruppierungen sehr oft in Teams-Terminen aus – vor allem für die Koordination von Gruppenaufgaben, aber auch für inhaltliche Diskussionen. Im Studiengang für den Bachelor haben wir uns in der Gruppe auch oft getroffen, um uns gemeinsam auf Prüfungen vorzubereiten. Manche Inhalte lernt man einfach besser, wenn man darüber diskutieren kann und weiß, dass man nicht alleine ist.

Wie würdest du dein Studium an der FERNFH in einem Satz zusammenfassen?
Das Studium bietet sowohl Strukturen und Inhalte, die Raum für selbstbestimmtes und individuelles Lernen schaffen als auch die kompetente Begleitung und Unterstützung durch Lehrende, die nicht nur Wissen zur Verfügung stellen, sondern vor allem für Austausch und Auseinandersetzung zur Verfügung stehen.
 

Unternehmertum im Fokus

Was hat dich dazu bewegt bzw. was war deine Motivation dahinter, in die Selbstständigkeit zu gehen bzw. die Geschäftsführung zu übernehmen?
Nachdem ich über 10 Jahre in der IT gearbeitet habe (zuletzt als fachliche Leitung der Anwendungsentwicklung), wurde mir das Angestelltenverhältnis zu eng. Mich hat in meiner Arbeit vor allem die Frage beschäftigt, warum IT-Projekte so oft scheitern, die Lösung nicht angenommen wird oder wie ein Projektteam motiviert werden kann. Ich wollte meine persönliche und berufliche Weiterentwicklung selbst in die Hand nehmen und mehr Handlungs- und Entscheidungsspielraum für meine eigenen Vorstellungen und Ideen haben.
 

Viele streben nach der Funktion der Geschäftsführung bzw. nach einer Unternehmensgründung. Schildere bitte kurz, wie es dazu kam. Wie schaut dein Werdegang aus?
Meine Karriere begann ich als Softwareentwicklerin. Ich hatte einen besonderen Hang dazu, die Arbeitsweise der zukünftigen Anwender*innen verstehen zu lernen, um sie bei der Anforderungsanalyse besser unterstützen zu können. Daraus entwickelte sich einerseits die Liebe zu Schulungen und dem Projektmanagement. Ich übernahm bald die Projektleitung von externen Kundenprojekten und schließlich die fachliche Leitung der Anwendungsentwicklung. Nach der Geburt meiner Zwillingstöchter fasste ich den Entschluss, mich als Projektmanagerin und Trainerin selbständig zu machen. Ich absolvierte eine Ausbildung zur Trainerin in der Erwachsenenbildung, zum systemischen Coach und zur Gruppendynamikerin. 2019 beschloss ich mein Einzelunternehmen gemeinsam mit meinem Partner in eine KG umzugründen und das Portfolio auf Team- und Organisationsentwicklung auszuweiten.
 

Wie hat sich dein Studium auf deinen Beruf ausgewirkt?
Das Studium ermöglicht es mir mein Portfolio auszubauen, weil ich meine fachlichen Kompetenzen vertiefen kann und diese, als Pendant zu meinem technischen Know-how, auch für Kund*innen sichtbarer werden. Das Studium hat mich vor allem auch sehr dazu ermutigt, Arbeiten zu schreiben und diese zu publizieren.
 

Welche Themen aus deinem Studium begleiten dich in deinem Arbeitsalltag?
Sehr stark begleiten mich die Themen Führung und Selbstorganisation im agilen Kontext. In diesem Zusammenhang beschäftigen mich vor allem auch Fragen zur Motivation, wie Lernen auf individueller und organisationaler Ebene gelingen kann. Um Prozessdynamiken in Gruppen und Organisationen zu erkennen und zu verstehen, finde ich vor allem die wirtschaftspsychologischen Theorien sehr hilfreich. Jetzt zu Beginn des Masterstudiums merke ich aber auch, wie wichtig es für meine Arbeit ist, HR-Strategie zu verstehen – vor allem, wenn es darum geht in Organisationen eine agile Transformation zu begleiten.
 

Die Arbeitswelt verändert sich. Wie erlebst du diese Veränderung in deiner Funktion als Geschäftsführerin?
Bedingt durch die Größe unseres Unternehmens und die Tatsache, dass wir so arbeiten können, wie wir das immer schon wollten, ist eine Veränderung der Arbeitswelt für mich in diesem Umfeld nicht spürbar. Allerdings ist eine große Veränderung bei unseren Beratungskunden zu beobachten. Aufgrund der vielen individuellen Home-Office-Lösungen wird es immer schwerer ein Zusammengehörigkeitsgefühl im Team zu entwickeln. Dies ist vor allem in der Begleitung von Teamentwicklungsprozessen zu beobachten, wenn es darum geht, Zusammenarbeit und Kooperation in einem Team aufzubauen.
 

Für viele Personen klingt „neben Arbeit, Familie, Hobbys, Freunde und Alltag zusätzlich ein Studium beginnen“ nach einer ziemlich großen Herausforderung, insbesondere als Führungskraft. Wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?
Gute Leistungen werden selten von einer Person erbracht. Damit das gelingen kann, braucht es vor allem ein gutes Netzwerk, das trägt. Man muss Verantwortung aber auch abgeben können, sonst hilft das beste Netzwerk nichts. Ich versuche auch möglichst effizient zu arbeiten. In unserer Organisation arbeiten wir mit JIRA und bilden alle Aufgaben in einem KANBAN-Board ab. Das Studium ist genauso wie ein Kundenprojekt ebenfalls im JIRA abgebildet. So sehe ich auf einen Blick, was gerade wichtig ist und welche Aufgaben bis zur welcher Deadline fertig sein müssen. Und wenn es mal eng wird, muss man um Hilfe bitten können.  
 

Welche Tipps bzw. Ratschläge würdest du Studienanfänger*innen geben, die neben dem Studium ein Unternehmen leiten?
Ein tragfähiges Netzwerk aufbauen, Aufgaben delegieren, Prioritäten setzen, klare Rahmenbedingungen in der eigenen Organisation vorgeben, Management by Execption, Zeitfenster für ungestörtes Lernen klar kommunizieren.